Bereits in 2013 munkelte man über eine größere IT-Panne bei der Europäischen Zentralbank. (EZB) Doch es blieb bei den Gerüchten, denn die Währungshüter wollten sich zu einem möglichen Vorfall nicht äußern. Aktuell gibt es erneut Anlass dazu, weil einer Zeitung das entsprechende interne Schreiben vorliegen soll.
USB-Sticks als Sicherheitslücke
In der EZB dürfen die Mitarbeiter mehr oder weniger externe Datenspeicher verwenden, bspw. USB-Sticks. Die IT der Zentralbank ist sich darüber im Klaren, denn sie entfernt pro Jahr etwa „7.000 infizierte Dateien“ von solchen Geräten. So erklärte es die „Süddeutsche Zeitung“, nachdem ihr ein internes Schreiben der EZB vorgelegt worden sein soll. In der Mitteilung wird vor der Verwendung von USB-Sticks gewarnt, weil Hacker sich dadurch leicht Zugang zu den verbundenen PCs machen könnten. Stattdessen werde man hauseigene Speichermedien bereitstellen, sollte sich deren Notwendigkeit ergeben.
Gegenüber der SZ erklärte ein EZB-Sprecher, dass die Nutzung privater Speichersticks verboten sei. Auch werden regelmäßige Kontrollen aller Systeme durchgeführt, um eine Infizierung zu vermeiden. Dies gilt besonders beim Anschluss nicht genehmigter USB-Speicher.
Aber wie steht es nun um die mögliche IT-Panne von 2013? Damals kam es zu einem Brandalarm, welcher das spezielle Löschgas ausgelöst hat. Dieses erzeugte einen starken Druck auf die Notfall-Server, welche daraufhin eine große Menge an sensiblen Daten verloren haben sollen. Seitens der EZB gibt es dazu bis heute keine Stellungnahme. Fest steht jedoch, dass Hacker immer öfter die Großbanken ins Visier nehmen. Auch die international tätige EZB könnte schon öfter ein Opfer solcher Angriffe gewesen sein.
Deutsche Inflation nimmt keine Fahrt auf
Derweilen kämpft die EZB an einer ihr bekannten Stelle und zwar der Inflation. Trotz zahlreicher Milliarden, welche man seit Monaten in die EU-Märkte spült, bewegt sich bei der Teuerungsrate nichts. Im November stagnierte die Inflation zum Wert vom Oktober. Das heißt, der Stand von durchschnittlich 0,8 Prozent ist beibehalten worden. Zeitgleich handelt es sich um eine Bestätigung des Zwei-Jahre-Hochs aus 2014.
Eine Begründung haben die Währungshüter auch parat. Die Energiepreise liegen im Keller und damit bewegte sich einer der wichtigsten Faktoren der Inflation nicht. Derweilen sind Nahrungsmittel, Waren, Dienstleistungen und Mieten im Mittel um ein Prozent angestiegen.
Der „Harmonisierte Verbraucherpreisindex“ (HVPI) fasst die Entwicklung im Euroraum zusammen. Deutschland liegt hierbei nun 0,7 Prozent höher als im Vorjahr. Insgesamt ist es immer noch ein weiter Weg bis zu den angestrebten knapp 2 Prozent Inflation.
