Die USA erwartet den nächsten Zinsschritt, der letzte ist immerhin schon ein Jahr her. Doch dieser soll gut überlegt sein, gibt die Fed zu bedenken. Doch auch innerhalb der Notenbank gibt es Unstimmigkeiten. Manche Währungshüter plädieren für eine rasche Zinsanhebung, doch Fed-Chefin Janet Yellen zögert weiter und nennt ihre Gründe dafür.
Grundstein für Zinsanhebung ist gelegt
Nachdem der Offenmarktausschuss (FOMC) hat sich Mitte September zusammengesetzt und über die Entwicklung in den USA sowie weltweit gesprochen. Eine mögliche Anhebung des Leitzinses lag dem zugrunde und der Weg sei dafür geebnet. Doch aus dem Protokoll geht auch hervor, dass die Experten vor Ort keine gemeinsame Fahrspur finden konnten.
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv und wenn dies stabil bleibt, sollte bald der Zins verbessert werden. Diese Meinung teilten aber nicht alle, obwohl auch die Inflation steigt und sich dem Ziel von zwei Prozent nähert. Am Ende kam es beim FOMC zu keinem konkreten Beschluss. Drei Ratsmitglieder stimmten für die Anhebung, drei verlagerten diese Entscheidung nach 2017.Und für Yellen sieht zwar alles gut aus, aber sie will noch abwarten. Eine Antwort die Anleger nicht mehr hören können.
Im Dezember 2015 beendete die Federal Reserve die am Boden liegenden Zinsen und legte einen kleinen Schritt um 25 Basispunkte zu. Seitdem lagert der Leitzins zwischen 0,25 und 0,50 Prozent. Die Mehrheit aller Analysten geht davon aus, dass die Wahlen zum neuen US-Präsidenten erst vorübergehen werden und dann gibt es den Zinsschritt.
Alles hängt an den Arbeitsmarkt-Daten
Woran sich Befürworter wie Gegner der schnellen Zinsanhebung klammern, das sind die Daten vom US-Arbeitsmarkt. Manche behaupten, wenn die Situation noch länger so verbleibt, könnte sich die amerikanische Wirtschaft überhitzen und mit einer großen Spannung entladen. Dies führen sie auf die starken Zuflüsse von billigem Geld zurück. Die Anzahl von neuen Stellen und der Beschäftigung steigen konstant an. Das sieht auch Janet Yellen ein. Die Arbeitslosenquote hat ein gutes Niveau erreicht und sinkt noch weiter. Die Angestellten wünschen sich ebenso eine bessere Verzinsung ihrer Überschüsse.
Doch Yellen hat die Ruhe weg und will bloß nichts überstürzen. Doch ewig niedrige Zinsen bergen auch ein starkes Risiko. Die US-Geldpolitik wird immer mehr in Frage gestellt. Sie zielt auf eine Vollbeschäftigung und eine stabile Preisentwicklung ab. Die Nullzins-Politik hat zur Belebung der Konjunktur geführt, so wie es sich die Fed vorgestellt hatte. Deshalb erwarten immer mehr Experten den baldigen Zinsschritt.
Dies sei auch deshalb wichtig, weil die Unternehmen nicht zu viel Geld auf Pump beschaffen sollen, was sie am Ende vielleicht nicht vollständig zurückzahlen können.