Ähnlich der Europäischen Zentralbank (EZB), weiß sich auch die Bank of Japan (BoJ) bei der anhaltenden Wirtschaftsschwäche nur mit einem Mittel zu helfen: Massenhaft Geld in die Märkte spülen. An diesem Plan wollen die Währungshüter vorerst festhalten, wenngleich die neuesten Wirtschaftsdaten eine Verlangsamung der Geldschwemme zulassen würden.
Lockere Geldpolitik bleibt Japan erhalten
Seit dem Mai 2015 gibt es wieder positive Nachrichten, hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage Japans. Doch die Euphorie hält sich bei der japanischen Notenbank in Grenzen. Nach ihrer kürzlich erfolgten Sitzung, teilte man der Öffentlichkeit mit, dass es noch zu früh für eine straffere Geldpolitik sei. Trotzdem befände man sich auf einem guten Weg und spricht von einem anhaltend „moderaten Erholungstrend“. Die Geldflut bleibt davon vorerst unberührt.
Nach wie vor können sich Unternehmen und Privatpersonen sehr günstig Geld leihen. Außerdem sind die Banken von der BoJ angehalten, verstärkt für ihre billigen Kredite zu werben. Im Oktober fielen die Exporte der drittgrößten Wirtschaftsnation um mehr als 10 Prozent. Der November war dagegen mit seinen 0,4 Prozent schon nah an der Stagnation dran. Der Yen hat vor kurzem wieder an Wert verloren, was den Exporten zugutekam.
So langsam klingen bei den Notenbankern optimistischere Töne durch, auch hinsichtlich des industriellen Wachstums. Analysten des Finanzmarktes hoffen nun darauf, dass eine Zinsanhebung nun bald in Aussicht steht.
Das Anleihekaufprogramm der BoJ behält man dennoch bei. Somit bleibt es bei den Strafzinsen von 0,1 Prozent, wenn Geschäftsbanken ihre Gelder über Nacht bei der Zentralbank einlagern wollen. Zehnjährige Staatsanleihen behalten weiterhin ihre null Prozent. Das Kaufprogramm setzt unvermindert fort. Pro Jahr investiert die Notenbank somit 80 Billionen Yen. Ende Januar wird der Rat erneut tagen und über mögliche finanzpolitische Schritte entscheiden.
Eurokurs so tief wie lange nicht mehr
Wer in diesen Tagen zwischen Euro und Dollar sein Geld wechseln muss, der erfährt eine grobe Enttäuschung. Der Eurokurs hat am gestrigen Dienstag einen absoluten Tiefpunkt erreicht. So schlecht war das Wechselverhältnis seit 14 Jahren nicht mehr. Am Nachmittag bekam man für 1 Euro gerade noch 1,0352 US-Dollar. Das Niveau vom Frühjahr 2013 erhielt dann in den nächsten Stunden wieder etwas Aufwind.
Der amerikanische Dollar stärkt sich immer weiter, vor allem durch den zuletzt entschiedenen Zinsanstieg. Auch die Gedanken des neuen US-Präsidenten Donald Trump beflügeln den Dollarkurs. Die Hoffnung auf eine bessere Konjunktur ist geweckt. Auch die Inflation soll steigen, wodurch weitere Zinsanhebungen denkbar sind. Der Euro hat deshalb das Nachsehen. Selbst die Entscheidung der BoJ ihren Kurs weiter zu verfolgen und ggf. sogar zu straffen, wirkte sich für die amerikanische Währung positiv aus.