Die US-Großbank Goldman Sachs hat ihre Zahlen für die ersten drei Monate des Jahres veröffentlicht und dabei schlechter abgeschnitten als erwartet. Die Zahlen könnten besser aussehen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Konkurrent Morgan Stanley, der zur gleichen Zeit keine Schwäche zeigte.
Fokus auf Anleihen
Die Konzentration auf den Handel mit Anleihen stellte sich für Goldman Sachs nun als Fehler heraus. Zu viel wurden in diesen Sektor investiert und daraus resultiert der geringere Zuwachs. Der Nettogewinn zum ersten Quartal 2013 sank auf 1,95 Milliarden US-Dollar. (-11%) Dies teilte die Investmentbank heute zum Start der New Yorker Börse mit. Viele Analysten freuen sich dennoch über das Ergebnis, denn es war mit deutlich weniger zu rechnen. Die Aktien von Goldman legten vor dem Börsenstart rund zwei Prozent zu.
Goldman Sachs sollte seine Anlagestrategie überdenken, denn die verschiedenen Sektoren entwickelten sich sehr differenziert. Den größten Profit machte die Großbank mit seinen Anlagen im Handel mit Rohstoffen. Die größte Schlappe musste dagegen mit den festverzinsten Wertpapieren und Devisen hingenommen werden. Unterm Strich überwogen die Verluste. Schuld seien wie immer die Anleger, welche mit ihrer Zurückhaltung für die 11 Prozent weniger gesorgt haben. Doch noch schlechter erging es dem Aktienhandel, N-TV berichtet von einem 17-Prozent-Minus.
Eine Stärke von Goldman Sachs sollte nun mehr ins Auge gefasst werden und zwar die Beratung von Unternehmen hinsichtlich von Übernahmen, dem Gang an die Börse und den Emissionen von Schuldtiteln. Bekanntermaßen verdienen die vermittelnden Banken hier sehr gut und darauf vertrauten die Firmen auch sehr oft im ersten Quartal 2014. Die Einnahmen aus diesem Geschäftszweig waren so hoch wie zuletzt vor der Finanzkrise in 2007. Zusammen mit der Vermögensverwaltung, sind dies zwei starke Zugpferde der Großbank.
Konkurrenz schläft nicht
Nun zum kleinen Rivalen Morgan Stanley. Auch hier lief es mit der groß angelegten Vermögensverwaltung sehr gut. Der Quartalsgewinn stieg um satte 55 Prozent auf 1,45 Milliarden US-Dollar. Die Aktien der Bank dankten es mit einem Plus von 2,7 Prozent. Das Brokergeschäft tritt langsam zurück, die Vermögensverwaltung triumphiert. Der Gewinn hier kletterte um 65 Prozent nach oben. Kurioser Weise konnte Morgan Stanley im Anleihemarkt 13 Prozent zunehmen, während zeitgleich bei Goldman Sachs eine Talfahrt herrschte.
Die Anleger dürfen sich auf eine höhere Dividende freuen, denn James Gorman, Chef der Morgan Stanley Bank, versprach eine Verdopplung für dieses Jahr. Auch sollen weitere Aktien von bis zu einer Milliarde zurückgekauft werden. Das durchgehend positive Jahr 2013 beflügelt die Bank offenbar.