Wie schnell sich doch alles wandelt, vor allem an den Finanzmärkten. Denn vor einem Jahr wollte niemand etwas von Gold, Geldanlagen in Schwellenländern und Staatsanleihen wissen. Das negative Image wurde abgeschüttelt und plötzlich liegen diese drei Optionen wieder im Trend. Es kommt halt darauf an, wann man ein- und aussteigt bei solch schnelllebigen Geschäften.
Gold ist unnütz und dennoch sinnvoll
Nur geringe Mengen des Edelmetalls werden einem tatsächlichen Nutzen zugeführt. Die große Masse wird nach ihrem Abbau eingeschmolzen, weggesperrt, von Menschen gekauft und bewacht in Tresoren. „Dabei ist Gold einfach unnütz“, erkannte schon Warren Buffet in einer seiner besten Phasen. Warum also ist Gold dennoch so beliebt bei Anlegern? Weil es für seine kurzen, aber heftigen Kursausschläge bekannt ist.
Von 2000 bis Mitte 2011 sprach man von der Jahrhundertrally, welche den Goldpreis versechsfachte. Kurz darauf ging es wieder um knapp 40 Prozent nach unten. So ganz stimmt die Theorie von Buffet also nicht. Während der Finanzkrise stürzten sich dann alle auf das Gold als vermeintlich sichere Geldanlage. Kaum war die Krise überwunden, sackte der Goldpreis wieder ab. Mögliche Manipulationen durch die Banken lassen wir hier außen vor.
Schlechte Zinsen begünstigen Goldpreis
Wenn der Leitzins hoch ist und sich somit „normale“ Anlageformen gut rentieren, dann sieht es schlecht für den Goldpreis aus. Aktuell erleben wir aber das Gegenteil, denn in den USA wartet die Bevölkerung auf die Zinsanhebung und in Europa wird die EZB ihren Leitzins noch lange auf dem Rekordtief halten. Also verspricht Gold wieder deutlich bessere Renditen.
Schwellenländer und Staatsanleihen
Nun zu den zwei anderen Bereichen. Bei Schwellenländern und Staatsanleihen lässt sich sehr gut beobachten, wie die großen Banker ihr Geld hin- und herschieben. Bei den Bonds dasselbe Spiel wie mit dem Gold. Wenn die Zinsen niedrig sind, erhalten die Staatsanleihen mehr Aufmerksamkeit. In den USA verbesserten sich die staatlichen Bonds von Januar bis September um 6,96 Prozent. Auch der Goldpreis wuchs in diesem Zeitraum wieder stark.
Interessant ist auch ein Blick zum MSCI Emerging Market Index. Aktienanlagen in den Schwellenländern legten in den ersten acht Monaten 2014 um 8,77 Prozent zu. Aktien von Goldminen trugen einen Großteil der positiven Entwicklung bei. Im HUI, einer Sammlung der weltweit größten Goldproduzenten, gab es ein Wachstum von 24 Prozent.
Der aktuelle Trend bezieht aber weder Gold, noch Goldminenaktien und damit auch keine US-Bonds mit ein. Investments in Schwellenländern sind auch mit Vorsicht zu genießen, meint die Mehrheit. Doch wo die Masse aktuell einkauft, steigt der Preis rapide. Einige Experten vertreten daher die Meinung, immer dort einzukaufen wo es gerade billig ist und dann abzuwarten. Die schnelle Rendite wollen alle und steigen dann bei Trends ein, die vielleicht schon wieder abklingen. Wer seine Investments mit Ruhe beobachten kann, sollte langfristig gute Profite einfahren, denn bekanntermaßen unterliegt jeder Markt gewissen Schwankungen.