Der Forex-Handel besteht bekanntlich nicht nur aus Devisen, auch wenn hierauf der Fokus liegt. Doch das Wetten auf Kursverläufe ist ebenso mit Rohstoffen möglich. Heute interessiert uns Platin, dessen Verlauf eine interessante Kurve genommen hat. Platin ist nämlich momentan günstiger als Gold.
Enormer Preissturz
Mit einer Feinunze Platin je 1.098 US-Dollar unterschritt der Preis eine magische Grenze und er ist damit so niedrig wie zuletzt vor sechs Jahren. Doch nicht nur das, Platin ist auch über sechs Prozent unter den Goldpreis gefallen, ein denkwürdiges Ereignis. Es ist nicht davon auszugehen, dass der Platinpreis noch viel weiter absackt. Demnach wäre jetzt ein guter Zeitpunkt darin zu investieren oder zumindest auf dessen Kursanstieg zu wetten. Rückblickend bis 1968 lag Platin insgesamt nur sechsmal unter dem Preis von Gold. Die durchschnittliche Preisdifferenz beträgt 40 Prozent.
Die Jahrtausendewende brachte langsam den Wechsel. Damals kostete Platin noch wesentlich mehr als Gold. Doch seit diesem Zeitpunkt näherte sich die Werte zunehmend an, mit kurzen Ausbrüchen in den Kursen versteht sich. Das schwankende Verhältnis kommt durch die Tatsache zustande, dass sich Platin nicht zu 100% rückgewinnen lässt, Gold erreicht dies dagegen nahezu perfekt. Platin kommt in Katalysatoren vor, die immer wieder neu produziert werden müssen. Demnach steigt der Bedarf an Platin, gleichzeitig sinkt aber das Angebot. Umso kurioser ist daher der aktuelle Preisunterschied.
Auch in Fahrzeugen der Zukunft, sowie dem jetzigen Modegeschäft wird Platin hoch gehandelt. Daher kann der Kurs einfach nicht dauerhaft unter dem von Gold bleiben. Wann es wieder zu einem Anstieg kommen wird, können wir natürlich nicht sagen. Auch das Investieren in Platin zu diesem Zeitpunkt ist weiterhin mit Risiko behaftet. Diese Anregung zum Geld anlegen ist daher nur ein Tipp und ersetzt keine umfassende Beratung.
Platin geologisch seltener als Gold
Doch um das Thema noch zu bekräftigen, muss gesagt werden, dass Platin in der Natur seltener vorkommt als Gold. Gemessen an der globalen Goldproduktion wird vom Platin nur etwa sechs Prozent so viel zu Tage gefördert. Der überschaubare Markt ist deshalb gekennzeichnet von heftigen Preissprüngen. Schlussendlich wirken sich dann die Streiks der Minenarbeiter auch immer mal wieder auf den Kurs aus. Aktuell ist die Förderung gleich dem Verkaufspreis oder liegt sogar etwas darüber. Schlecht rentierende Minen könnten geschlossen und der Nachschub damit gekürzt werden. Hier gilt es also die Nachrichten genau im Auge zu behalten. Die Verknappung hat noch nicht eingesetzt, aber schon jetzt schreiben einigen Analysten: „Gold short, Platin long.“