Kurz vor jeder Sitzung der US-Notenbank Fed werden Hoffnungen geschürt ob es nun doch endlich zu einer Leitzins-Anhebung kommt. Auch dieses Mal enttäuschten die Währungshüter alle Anleger. Außerdem wollte man sich nicht auf eine mögliche Verschiebung in den Juni einigen. Vermutlich wird es auch dort beim Stillstand bleiben.
Die Gründe dafür
Die Uneinigkeit in der Fed hat ihre Gründe, denn die entscheidenden Daten fallen unterschiedlich aus. Die Lage am Arbeitsmarkt konnte sich verbessern. Zeitgleich sei aber die amerikanische Konjunktur geschrumpft. US-Bürger haben im Schnitt nun mehr Geld in der Lohntüte, geben aber etwas weniger davon aus.
Außerhalb der USA gäbe es momentan keine risikobehafteten Faktoren mehr. Jedoch sei auch hier die Entwicklung noch von einem wünschenswerten Zustand entfernt. Insgesamt hatte der Markt wohl diese Art der Stagnation erwartet. Devisen und Aktien zeigten sich unbeeindruckt vom Entscheid. Lediglich die US-Staatsanleihen gewannen hinzu.
Der Schweizer Franken im Aufwind
Gut ein Jahr ist es nun her, da hat die Schweizer Nationalbank (SNB) entschieden gehabt den Mindestkurs zwischen Euro und Franken zu verabschieden. Das 1. Quartal 2016 wurde nun in der Buchhaltung mit einem Gewinn von 5,7 Milliarden Franken abgeschlossen. Im Vergleich dazu gab es vor einem Jahr noch 30 Milliarden an Verlusten. Der aufgelöste Mindestkurs sorgte für einen schlagartig stärkeren Franken zum Euro. Die Schweiz hockte zu diesem Zeitpunkt auf enormen Geldreserven die plötzlich an Wert verloren.
Umso erfreulicher ist doch die Aussage, dass nun bei der SNB 5,7 Mrd. Schweizer Franken an Gewinn erwirtschaftet werden konnten. Dies gelang trotz leichter Aufwertung gegenüber dem Dollar und dem Britischen Pfund. (per saldo)
Wie kam es zum großen Gewinn?
Einerseits profitierte die SNB von richtigen Entscheidungen bei den Wechselkursschwankungen. Andererseits stieg wieder die Nachfrage an Gold im 1. Quartal an. Die Schweizer Notenbank besitzt einen Bestand im Wert von 4,1 Milliarden Franken. Und weil das Zinsniveau weiter sank, erzielte man mit den Devisenreserven auch ein stattliches Plus.
Außerdem holte sich die SNB mit Dividenden 0,5 Milliarden Franken hinzu. Auch in der Schweiz musste man Negativzinsen auf Kundenkonten einführen, was weitere 333 Millionen einbrachte.
Für das restliche Jahr herrscht noch keine Klarheit, denn es könnte jederzeit zu weiteren Schwankungen der Wechselkurse kommen. Vielleicht verändert sich auch noch einmal der Leitzins, sodass niemand in diesem frühen Stadium eine Prognose abgeben will. Insgesamt legte man sich eine höhere Eigenkapitalreserve zu. Es ging um 10 Milliarden rauf und die SNB hält nun 66,7 Milliarden Franken. (ca. 60,76 Mrd. Euro)